27.09.2006 / Schwäbische Zeitung Aalen - Rat ringt sich zu 25 Cent mehr beim Abwasser durch
Zitate: ROSENBERG
- Die Rosenberger Gemeinderäte haben sich gestern Abend zu einer
Erhöhung der Abwassergebühren um 25 Cent durchgerungen.
Gerungen deshalb, weil sie angesichts der guten Finanzlage der Gemeinde
mehrfach die Begründung durchspielten. Die Erhöhung ist ab
Freitag gültig. Die Wassergebühr bleibt bei 1,53 Euro.1)
............ Soweit
wollten sie aber nicht gehen: Also senkten sie zunächst den
kalkulatorischen Zins, die Grundlage für die Berechnung, von
derzeit sechs auf drei Prozent, berücksichtigten
anschließend eine mögliche Unterdeckung nicht und
verzichteten letztlich darauf, in den kommenden Jahren anstehende
Investitionen wie die Sanierung der Sammelkläranlage, schon im
Vorfeld mitzuberechnen.2)
............ Die
anstehende Sanierung der Sammelkläranlage besitzt nach derzeitigem
Planungsstand ein Investitionsvolumen von 2,8 Millionen Euro. Die
Betriebsgenehmigung für die laut planendem Ingenieurbüro
marode Anlage läuft in diesem Jahr aus.3)
.............. Schlägt
man die 2,8 Kläranlagen-Millionen drauf, könnte sich der
Betrag (ohne Zuschüsse) um weitere 70 Cent bis einen Euro steigern
- sofern die Gemeinde das Potenzial voll ausschöpft.4)
Kommentar:
1)
Rosenberg liegt im Regierungsbezirk Stuttgart (wikipedia über Rosenberg)
2) Wie einfach es doch ist, etwas möglich zu rechnen. Da sollten sich einige mal ein Beispiel dran nehmen.
3) Ein Ingenieurbüro bekommt umso mehr Honorar, je teurer der Auftrag ausfällt. Ist es ihnen zu verdenken?
Vergessen wird leider, dass am Ende der Bürger sitzt, der das bezahlen muß.
4)
".............sofern die Gemeinde das Potenzial voll ausschöpft."
- ein wichtiger Satz. Die Gemeinde täte gut daran, ihre
Bürger in die Entscheidungen einzubeziehen. Es könnte
für die Gemeinde sehr viel preisgünstiger sein, wenn die
Anlage nicht saniert wird. Denn da sind ja noch die Kanäle. Deren
Unterhalt wird noch teurer ausfallen.
Wenn selbst in städtischen Gebieten über dezentrale
Abwasserbehandlung nachgedacht wird, sollte das doch in
dünnbesiedelten Räumen erst recht möglich sein.
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