Helmut
Braunschweig, Walzwerkstr. 87A, Finowfurt, Gemeinde Schorfheide,
Tel.:03335/330309
Johannes
Madeja, Walzwerkstr. 85, 16244 Finowfurt, Gem. Schorfheide, Tel./Fax
03335/31234
den
26.02.2006
Wasser in Bürgerhand (W!B)
Kurzrückblick
auf ein gelungenes deutschlandweites Treffen
am 25.02.2006 in Berlin und als Willkommensgruß und
Dankeschön
an die von weither
Angereisten und Organisatoren.
Ein
Gespenst geht um in Europa, das Gespenst der Wasserprivatisierung.
Dieses Gespenst hat mächtige Helfer, die mit Schlips und Kragen,
mit Amtskette, Doktorhut und Richterrobe daherkommen und uns
weismachen wollen, dass wir die Wasserrechte verkaufen müssen,
damit Wasser besser, sicherer, sauberer und auch billiger wird. Wir
wissen: Das ist gelogen. Die meisten Bürgerinnen und Bürger,
vor allem aber Abgeordnete wissen das noch nicht. Wir müssen
ihnen das sagen, so schnell wie möglich. Deshalb haben wir uns
getroffen.
Wasser
ist unsere wichtigste Lebensgrundlage. Es ist unverzichtbar. Wer es
nicht hat, der muss dafür sehr hart arbeiten und sehr viel Geld
ausgeben, denn er will ja überleben. Deshalb sagen wir: Wasser
ist keine übliche Handelsware. (Üblich meint eine
Einschränkung derart, dass in Flaschen abgefülltes
Mineralwasser natürlich gehandelt werden darf.) Weil das Wasser
so wichtig ist, kann man damit viel Geld verdienen. Das wissen nicht
nur die Wasserkonzerne, die uns unser Wasser verkaufen und
Schmutzwasser wieder wegnehmen wollen, sondern auch die
Zweckverbände, Stadtwerke usw., die im Auftrag der Kommunen das
„Wassergeschäft“ als Monopolist betreiben. Deshalb handeln
sie oft nicht anders, als es ein Wasserkonzern tun würde. Das
ist bereits der erste Schritt zur Privatisierung. Eine alte
Volksweisheit heißt: „Wehret den Anfängen!“ Auch
deshalb haben wir uns getroffen.
Wir
haben uns kennen gelernt, Sorgen, Nöte, Erfahrungen und
Informationen ausgetauscht. Wir sind enger zusammengerückt und
werden noch enger zusammenarbeiten. Es wird ein kleines Lesebuch
(„Reader“) geben, in dem wir - auch Behörden und Richtern -
klar machen dass wir uns mit unseren Forderungen nach gerechter
Verteilung des Wassers und nachhaltigem Umgang mit dem „Blauen
Gold“ in Übereinstimmung mit der Erfordernissen der Natur und
auf dem Boden der geltenden Gesetze befinden.
Wir
werden unsere Erfahrungen - überwiegend leider schlechte - mit
Behörden und Gerichten in einer Skandalchronik zusammenstellen
und auch Auswege zeigen. Das ist um so wichtiger, je mehr wir es mit
Gewalt, Amtsmissbrauch, Gesetzesbeugung, Nötigung, Enteignung
und auch Hausfriedensbruch zu tun haben. Erfahrungsaustausch ist die
billigste Investition. Wir werden, jeder in seinem Wirkungskreis,
weiter für das Recht der Bürger auf Wasser kämpfen,
gegen den Missbrauch der Begriffe „Gleichheitsgrundsatz“ und
„Solidarprinzip“, gegen die sinnwidrige Kanalerschließung
von Wohngebieten mit ländlichem Charakter und gegen den
Missbrauch der Kann-Bestimmung „Anschluss- und Benutzungszwang“.
Es
wird Aktionen geben am 22. März 2006, dem Weltwassertag, mit
denen wir die Bedeutung des Wassers in das Bewusstsein der breiten
Öffentlichkeit rücken werden, dazu auch eine
Presseerklärung. Unsere Freunde von „attac“ und von der IDA
werden das Angebot von Ver.di nutzen, und unser Anliegen auf der
Berliner Wassermesse am 04. April 2006 unterstreichen.
Für
ein Treffen, auf dem wir uns eigentlich in erster Linie nur kennen
lernen und grundsätzlich abstimmen wollten, sind das doch schon
eine ganze Menge konkreter Projekte. Jedenfalls wir - Helmut und
Hannes - sehen das so. Wir können damit leben, dass es
hinsichtlich des erforderlichen politischen Engagements unter uns -
vor allen Dingen graduell - noch unterschiedliche Sichtweisen gibt.
Die geplante Vernetzung auf Vertrauensbasis (Doris Henrichsen hat es
so auf den Punkt gebracht) wird uns hier voranbringen.
Wir
danken den von weit her, aus Kiel, Hamburg, Kassel, Stuttgart
und München, aus Blievenstorf und Bergham Angereisten und den
Organisatoren des Treffens und ganz besonders auch unserem Gastgeber
Ver.di in der Person unseres Freundes Mathias Ladstätter.
Ein
paar erholsame „tolle“ Tage, die auch etwas ablenken und Kraft
geben sollen, wünschen Euch
Helmut
Braunschweig
und
Johannes Madeja
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